Das geht nicht. Gedanken zu einer Freundschaft.

Wo bist du mein Freund? Ich habe das Gefühl, du bist schon weiter gegangen, ohne dich noch einmal umzuschauen. Was passiert in deiner kleinen Schale, die du mit dir rumträgst, welche Gedanken verdichten sich? Immer tiefer drehen sie sich, abwärts geht es, fast am Boden bist du angekommen, doch was ist dort unten? Ich rutsche unter dem Teppich herum und bin mich am wundern – was suchst du, zwischen dreckigen Flusen und vergessenen Staubkrümeln?

Ich verstehe es nicht, verschließe die Augen und sehe dich. Wie siehst du aus? Wie ein Schreckgespenst, das meiner Oma begegnete, damals als mein Opa im Nachthemd im Bett lag und sich nicht mehr bewegte. Das ich selbst sah als mein Stiefvater die Flasche in die Hand nahm. Anschnallen, sie sollten sich bitte anschnallen, sonst droht Lebensgefahr. In deiner Tasche ist ein Fallschirm parat. In deiner Tasche ist nur noch Asche.

Im Spiegel spiegelt sich dein Spiegelbild nicht wieder – es hat sich verabschiedet, von ihm, den es inzwischen verabscheut. Es bereut, denn es ist zu lange bei ihm geblieben und hat für die Harmonie geschwiegen. Es ist gegangen, aber du geblieben. Was ist von dir übrig?

Frage ich mich und erinnere mich. Was du gesagt hast, ergibt nun Sinn für mich. Der Knopf leuchtet, die Maschine ist durchgelaufen, mach mal Pause. Wieso ist denn das so schwer für dich? Ich verstehe es nicht – alles verdreht sich, dein Kaffee wird zu einer weißen Brühe und verklebt dich. Das geht nicht.

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